Neue Studie bewilligt: Was schützt Risikopatienten vor der
Entwicklung einer Psychose? Eine Langzeitstudie
Die Studie „Was
schützt Risikopatienten vor der Entwicklung einer Psychose? Eine
Langzeitstudie“ wurde von der zuständigen Ethikkommission bewilligt.
Mit dieser Studie
wollen wir erforschen, wie sich Patienten mit einem Risiko für eine
Psychose im Langzeitverlauf entwickeln. Hierzu wollen wir bei allen
Patienten, die im Rahmen der Früherkennungsprojekte FePsy (Basel-Stadt) und
BHS (Bruderholz, Basel-Land) als Psychoserisikopersonen identifiziert
wurden und im Verlauf des ersten Follow-ups keine Psychose entwickelt
haben, eine Nachfolgeuntersuchung durchführen. Diese Studie ist eine der
ersten Studien weltweit, die eine grosse Anzahl von Psychoserisikopatienten
über einen längeren Zeitraum auf mehreren Ebenen gleichzeitig untersucht.
Indem Einflussfaktoren, des Krankheitsverlaufs erforscht werden, trägt die
Studie dazu bei, die Behandlung bzw. Prävention von Psychosen zukünftig zu
verbessern.
Die Studie wurde
von Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler zusammen mit Prof. Dr. med.
Stephan Borgwardt und PD Dr. med. Andor Simon initiiert und wird vom
Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziell unterstützt. Frau
Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler Principal Investigator dieser Studie.
Die Studie wird im Zentrum für Gender Research und Früherkennung der
Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel durchgeführt werden.
Weiterführende Informationen zu dieser Studie finden Sie hier.
EPA-Leitlinien zur Früherkennung und Frühbehandlung von
Psychosen
Die European
Psychiatric Association hat evidenzbasierte Leitlinien zur Früherkennung (hier)
und Frühbehandlung (hier)
publiziert. Diese wurden von international renommierten Experten auf dem
Gebiet der Früherkennung und Frühbehandlung von Psychosen und mit
Beteiligung von Frau Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler verfasst. Die
Experten führten mehrere Meta-Analysen der aktuellen Literatur durch, um
Empfehlungen bestmöglich empirisch abzusichern (siehe auch unten
in der Literaturliste).
explainity®-Video: "Psychose" einfach erklärt
Im September 2014
startete das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt die Kampagne „Wahn oder
Wirklichkeit“, welche sich mit dem komplexen Krankheitsbild der Psychose
befasst. Ziel der Kampagne ist es, der Bevölkerung eine Vorstellung über
die Erkrankung zu vermitteln und damit gleichzeitig Verständnis und
Akzeptanz für die Betroffenen zu fördern. Die Kampagne „Wahn oder
Wirklichkeit“ umfasst dabei Plakate, Flyer, Facebook-Aktionen und einen
Explainity Film. Dieser soll den Zuschauern auf eine unkomplizierte und
unterhaltsame Weise das komplexe Krankheitsbild der Psychose näherbringen
und die wichtigsten Fakten zur Erkrankung aufzeigen. Bei der Ausarbeitung
der Kampagne wurde das Projektteam des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt
fachlich und inhaltlich von Frau Prof. Dr. A. Riecher – Rössler
unterstützt. Das explainity-Video können Sie hier ansehen.
Besuch des European Meetings on Women‘s Mental
Health in Barcelona über Gender and Psychosis
Dr. Erich
Studerus, Msc Sarah Ittig, MSc Ulrike Heitz und Prof. Dr. med. Anita Riecher Rössler
nahmen vom 7.-8. Mai an einem Kongress in Barcelona teil, der sich
schwerpunktmässig mit Geschlechtsunterschieden bei Psychosen beschäftigte.
Es war das erste Mal, dass ein Kongress spezifisch zu diesem Thema
durchgeführt wurde. Das FePsy-Team, das schon seit Jahren auf diesem Gebiet
forscht und mehrere Studien zu Geschlechtsunterschieden verfasst hat,
hielt insgesamt drei Vortrage und präsentierte 3 Posters. Die Abstracts zu
den Vorträgen finden Sie hier.
Neues Vorstandsmitglied im Swiss Early Psychosis Project
(SWEPP)
Dr. Erich
Studerus, Forschungsleiter im FePsy-Projekt, wurde in den Vorstand des
Swiss Early Psychosis Project (SWEPP) gewählt. Das SWEPP ist ein
nationales Netzwerk von Fachpersonen, das zum Ziel hat, das Wissen über
Früherkennung und Frühbehandlung von Psychosen zu verbreiten und zu
vertiefen, sowie den Austausch zwischen Fachpersonen zu fördern.
FePsy-Publikationen stossen auf grosses Interesse
Publikationen von
Frau Prof. Riecher-Rössler wurden in der letzten Woche auf Research Gate
403 mal runtergeladen. Dies war in der Woche der höchste Wert der ganzen
Universität Basel!
Neueste Publikationen unserer Forschungsgruppe
Mir möchten Sie
ausserdem auf die letzten Fachartikel aufmerksam machen, die unsere
FePsy-Forschungsgruppe publiziert hat. Unter anderem haben wir das Basler
Instrument für Psychosen (BIP) publiziert. Mit diesem
Instrument kann in Ergänzung zum Basel Screening Instrument für Psychosen
(BSIP) (Riecher-Rössler
et al., 2008) eine ausführliche standardisierte Anamnese bei Patienten
mit fraglichem Psychoserisiko und Ersterkrankten erhoben werden, fokussiert
auf die frühen Anzeichen und Risikofaktoren einer Psychose:
Riecher-Rössler,
A., Ackermann, T., Uttinger, M., Ittig, S., Koranyi, S., Rapp, C., Bugra,
H., Studerus, E. (2015). Das Basler Interview für Psychosen (BIP):
Struktur, Reliabilität und Validität. Fortschritte der Neurolologie
Psychiatrie, 83(02), 99-108. doi: 10.1055/s-0034-1398999
Smieskova, R.,
Roiser J.P., Chaddock C.A., Schmidt A., Harrisberger F., Bendfeldt K.,
Simon A., Walter A., Fusar-Poli P., McGuire P.K., Lang U.E.,
Riecher-Rössler A., Borgwardt S. (2015). Modulation of
motivational salience processing during the early stages of psychosis.
Schizophrenia Research. doi: 10.1016/j.schres.2015.04.036
Koutsouleris, N. , Meisenzahl, E.M., Borgwardt,
S., Riecher-Rössler, A., Frodl, T., Kambeitz, J., Köhler, Y., Falkai P.,
Möller, H.J., Reiser, M., Davatzikos, C. (2015). Individualized
differential diagnosis of schizophrenia and mood disorders using
neuroanatomical biomarkers. Brain, 138(Pt 7), 2059-73. doi: 10.1093/brain/awv111
Bernasconi, R., Smieskova, R., Schmidt A.,
Harrisberger F., Raschle N.M., Lenz C., Walter A., Simon A.,
Riecher-Rössler A., Radue E.W., Lang U.E., Fusar-Poli P., Borgwardt S.J.
(2015). Hippocampal volume correlates with attenuated negative psychotic
symptoms irrespective of antidepressant medication. Neuroimage Clinical.,
8, 230-7. doi: 10.1016/j.nicl.2015.04.016
Schmidt, S. J., Schultze-Lutter, F., Schimmelmann,
B. G., Maric, N. P., Salokangas, R. K., Riecher-Rössler, A., van der Gaag,
M., Meneghelli, A., Nordentoft, M., Marshall, M., Morrison, A., Raballo,
A., Klosterkötter, J., & Ruhrmann, S. (2015). EPA guidance on
the early intervention in clinical high risk states of psychoses. Eur
Psychiatry, 30(3), 388-404. doi: 10.1016/j.eurpsy.2015.01.013
Schultze-Lutter, F., Michel, C., Schmidt, S. J.,
Schimmelmann, B. G., Maric, N. P., Salokangas, R. K., Riecher-Rössler, A.,
van der Gaag, M., Nordentoft, M., Raballo, A., Meneghelli, A., Marshall,
M., Morrison, A., Ruhrmann, S., & Klosterkötter, J. (2015). EPA
guidance on the early detection of clinical high risk states of
psychoses. Eur Psychiatry,
30(3), 405-416. doi: 10.1016/j.eurpsy.2015.01.010
Eine vollständige Liste
der FePsy-Publikationen finden Sie hier.
|
Neue
MitarbeiterInnen
PD Dr. med.
Christina Andreou
Ich
bin Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und seit dem 1. Juli 2015
als Oberärztin im Zentrum für Gender Forschung und Früherkennung von
Psychosen tätig. Ich bin u.a. für die Koordination der neuen
Langzeit-Followup-Studie zuständig, die zu Beginn dieses Newsletters
beschrieben ist.
Dr. med. Vincent Laprevote
Ich
komme aus Nancy, Frankreich, wo ich als Dr. med. und PhD in der
psychiatrischen Universitätsklinik arbeite. Der Schwerpunkt meiner
Forschung ist die Verbindung zwischen Cannabis und Psychose. Seit Juli 2015
bin ich als Gastforscher im FePsy-Projekt tätig. Ziel meiner Arbeit ist es,
eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zu initiieren und ein gleichwertiges
Zentrum für Früherkennung in Frankreich zu etablieren.
|