European Network of National Schizophrenia Networks Studying Gene-Environment Interactions (EU-GEI)
Projektleiterin Zentrum Basel: Frau Prof. Dr. med. A. Riecher-Rössler
Ansprechpartner: Herr Prof. Dr. med. S. Borgwardt
Projektkurzbeschreibung: Die im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Kommission geförderte „European Gene Environment Interaction Study“ (EU-GEI) zielt darauf ab, über einen Zeitraum von fünf Jahren interagierende genetische, klinische und umweltbezogene Einflussfaktoren für Entwicklung, Ausprägung und Erkrankungsfolgen schizophrener Psychosen zu identifizieren.
Die detaillierte Analyse des Zusammenspiels von Risiko- und Schutzfaktoren soll in der Folge die frühe Prädiktion eines Übergangs von einem Risikostatus in eine manifeste klinische Störung (oder dessen Ausbleiben) sowie den Verlauf im Falle eines stattgehabten Übergangs verbessern helfen. Zu diesem Zweck sollen auf Basis der Studienbefunde multidimensionale Algorithmen zur Abschätzung des individuellen Risikos entwickelt werden, um insbesondere den Anteil falsch positiver Vorhersagen zu reduzieren.
Untersucht werden eine Stichprobe von Patienten mit diagnostizierter Schizophrenie, deren Angehörige ersten Grades, Personen mit klinisch erhöhtem Psychoserisiko gemäß der sogenannten ‚ultra high risk’ Kriterien, sowie gesunde Kontrollpersonen. Vorgesehen sind die Erhebung psychopathologischer Risikocharakteristika, psychosozialer Belastungsfaktoren wie Traumatisierung, Mobbing bzw. Bullying, Cannabis-Konsum oder Migration, neuropsychologischer Variablen und neuroradiologischer Befunde, DNA-Analysen sowie die unmittelbare Erfassung der Stressreaktivität, der Affektregulation und psychosenaher oder psychotischer Erfahrungen mittels elektronisch gestützter Event Sampling Methoden im Alltag der Studienteilnehmer.
Die multizentrische Studie wird von der Universität Maastricht, Niederlande, koordiniert. Die Psychiatrische Universitätspoliklinik Basel nimmt als Kooperationspartner an dem vom Institute of Psychiatry in London, Großbritannien, koordinierten Work-Package „Prodrome“ teil. In dem auf die Differenzialdiagnostik des klinischen Risikostatus für psychotische Störungen spezialisierten Früherkennungszentrum der Psychiatrischen Universitätspoliklinik werden eine Teilstichprobe der Personen mit mutmaßlichem Prodrom einer Psychose rekrutiert und untersucht.
Nach einer Basis-Erhebung folgen nach 12 und nach 24 Monaten entsprechende Verlaufsuntersuchungen mit Reevaluation der Basis-Variablen und Feststellung des psychopathologischen Status bzw. des etwaigen Übergangs in eine manifeste psychotische Störung.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der EU-GEI-Homepage.