Psychotische Krisen sind ernst zu nehmen, da sie unbehandelt zu schweren psychischen Erkrankungen führen können. Bei jedem Menschen kann sich eine solche Erkrankung entwickeln.
Im Folgenden finden Sie Informationen zu den Symptomen und Ursachen sowie weiterführende Links.
Symptome
Während einer psychotischen Krise kann es zu einer Veränderung sowohl des Denkens und Wahrnehmens, wie auch des Fühlens und Handelns kommen.
Es kann zum Beispiel sein, dass man
- grosse Angst hat,
- sich beobachtet oder verfolgt fühlt,
- etwas hört oder sieht, das in Wirklichkeit gar nicht da ist,
- unter verwirrenden Gedanken leidet,
- grosse Niedergeschlagenheit erlebt.
Häufig fällt den Betroffenen selbst oder ihren Partnern, Verwandten oder Freunden auf, dass der Ersterkrankte
- im Alltag nicht mehr zurechtkommt,
- sich zurückzieht und abkapselt,
- Probleme am Arbeitsplatz, mit der Schule oder dem Studium bekommt.
Solche psychotischen Krisen treten jedoch nicht "wie aus heiterem Himmel" auf. Vielmehr gibt es eine Reihe von Frühzeichen, die einer Krise vorausgehen können. Anhand dieser Symptome lässt sich abschätzen, ob eine besondere Gefährdung besteht.
Vor allem wenn bei jungen Menschen anhaltende Veränderungen im Wesen oder in ihrer Leistung auftreten, sollte man die Möglichkeit einer beginnenden Psychose nie ausschliessen. Deswegen sind auf folgende mögliche Frühzeichen oder Risikofaktoren zu achten, insbesondere wenn diese in den letzten Jahren neu aufgetreten sind:
- Veränderung des Wesens (z.B. erhöhte Sensibilität, Irritierbarkeit oder Energielosigkeit, eigentümliches Verhalten)
- Veränderung der Gefühle (z.B. Misstrauen, Ängste, Depressionen)
- Veränderungen im sozialen Bereich (z.B. plötzliche Schwierigkeiten in Beziehungen, sich abkapseln, sich zurückziehen)
- Veränderungen der Leistungsfähigkeit (z.B. Konzentrationsstörungen, erhöhte Ablenkbarkeit, Leistungsknick)
- Veränderungen der Interessen (z.B. plötzliches ungewohntes Interesse für Religiöses oder Übernatürliches)
- Veränderungen der Wahrnehmung (z.B. Ereignisse auf sich beziehen, Veränderungen des Sehens, Hörens, Riechens)
Ursachen
Erblichkeit/Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen
Die Anfälligkeit für eine schizophrene Psychose ist erblich bedingt. Es gibt aber auch Hinweise auf einen Zusammenhang mit Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen. Gleichzeitig können wahrscheinlich auch andere Faktoren zu einem erhöhten Risiko für die Erkrankung führen.
Biologische Veränderungen im Gehirn
Aufgrund dieser Veranlagung ist das Gehirn Betroffener besonders "empfindlich" und kann bei bestimmten Belastungen wie Stress oder Drogen überreagieren. Bestimmte Neurotransmitter, biochemische Botenstoffe, die Informationen zwischen Nervenzellen übertragen, werden überschiessend ausgeschüttet. Dies führt zu den akuten psychotischen Symptomen wie Wahn, Halluzinationen und Denkstörungen.
Auslöser Drogen
Aus mehreren Studien geht hervor, dass zum Beispiel der Missbrauch von Cannabis den Ausbruch psychotischer Symptome fördert und eine schizophrene Psychose auslösen kann.
Auslöser Stress
Häufig treten akute psychotische Schübe in besonders belastenden Lebenssituationen auf. Es gibt Modelle, die besagen, dass bestimmte Belastungssituationen, wie zum Beispiel
- zwischenmenschliche Konflikte,
- Auszug aus dem Elternhaus,
- Verluste nahestehender Personen,
- berufliche Stresssituationen,
im Zusammenhang mit einer angeborenen Empfindlichkeit eine schizophrene Psychose auslösen können.
Weitere Informationen
FePsy-Flyer → download
In unserem FePsy-Flyer wird kurz und übersichtlich über beginnende Psychosen informiert.
Patientenbroschüre über Früherkennung → download
Patientenbroschüre über Psychosen → download
Die von uns in Zusammenarbeit mit MEPHA entwickelten Broschüren enthalten ausführliche Informationen über Psychosen und deren frühe Erkennung.